Gesundheitsaspekte

Im Infektionsschutzgesetz (IfSG) wird in Deutschland Infektionsprävention gefordert. Dies schlägt sich in jeder Schule in einem Hygieneplan nieder, der auch für einen Schulhund erstellt und beim Gesundheitsamt eingereicht werden muss. Auch in der Allgemeinen Schulordnung (ASchO) geht es im § 41 um die Gesunderhaltung der Schüler und im § 46 um Unfallverhütung.

1. Risiken für die Gesundheit

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes hat sich in Heft 19 mit der "Heimtierhaltung - Chancen und Risiken für die Gesundheit" auseinandergesetzt. Die Autoren sind Albert Weber und Andreas Schwarzkopf; der Herausgeber ist das Robert Koch-Institut. Hier wurde versucht, die Risiken des Hundes für die Gesundheit der Schüler und Lehrer zusammenzufassen und Präventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Generell ist die Tierhaltung in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes nicht verboten. Es gibt keine bundesweit gültigen, sondern nur regionale Empfehlungen.

Die Infektionsprävention wird in Deutschland durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) § 36 gefordert. Die Ängste in Bezug auf den Umgang mit Tieren beziehen sich besonders auf Hygieneprobleme und Infektions- und Verletzungsgefahren. Durch das Zusammenleben von Mensch und Hund entwickelt sich jedoch eine Gemeinschaftsflora, die auch einen Beitrag zur körpereigenen Abwehr leistet.

Auch das Auslösen oder Verschlimmern allergischer Reaktionen durch Tierhaare, Hautschuppen, Speichelanteile oder gelegentlich Urinbestandteile ist immer zu berücksichtigen. Bei stark allergischen Menschen können auch indirekte Kontakte zu Beschwerden führen

2. Zoonosen

Zoonosen sind vom Tier auf Menschen übertragbare Infektionen bzw. Infektionskrankheiten. Sie werden über direkten Kontakt durch streicheln, küssen, lecken, beißen oder kratzen übertragen. Die Übertragung von Erregern auf Lebensmittel kann zu Infektionen oder Vergiftungen führen. Unfälle und Verletzungen beim Umgang mit Hunden können selbst beim gutmütigsten Tier nicht ausgeschlossen werden. Man unterscheidet vier verschiedene Zoonosen:

A. Virusbedingte Zoonosen:

Tollwut (meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde, Katzen, Füchse
Die vorbeugende Tollwutimpfung schützt auch die Menschen.

B. Bakterienbedingte Zoonosen

Campylobakteriose (meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde und Katzen
Durchfallerkrankungen auch beim Menschen ( in Großbritannien werden fünf Prozent auf mutmaßlichen Kontakt mit Hunden zurückgeführt; bessondere Gefährdung von Kleinkindern durch Welpen)
Befallsrate bei erwachsenen Hunden ca. 50 Prozent; bei Hunden in Privathaushalten weniger
Hände waschen ist die beste Prävention

EHEC (meldepflichtig)
Übertragung überwiegend durch Kälber und Rohmilchverzehr
Hunde und Katzen haben als direkte Ansteckungsquelle für den Menschen nur eine untergeordnete Rolle

Salmonellose (meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde, Katzen und Reptilien
Zehn Prozent aller menschlichen Salmonellen-Erkrankungen sind auf Hunde, Katzen und besonders auf Reptilien zurückzuführen
Sterilisiertes Fertigfutter weist nur sehr selten Salmonellen auf

Tuberkulose (meldepflichtig)
Übertragung selten durch Hunde, Katzen etc.
äußerst selten - wahrscheinlich Übertragung vom Menschen auf das Tier

Pasteurellose
Übertragung durch Hunde und Katzen
Nach Hundebissen kann in ca. fünf Prozent der Fälle eine Infektion mit Pasteurellen auftreten
Wunddesinfektion ist wichtig

C. Parasitenbedingte Zoonosen

Crypzosporidiose (meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde und Katzen
Ansteckung des Menschen durch orale Aufnahme
Nachweisrate in Hundekot null bis 1,3 Prozent
Hände waschen als Vorbeugung

Giardiose (meldepflichtig)
Übertragung vor allem durch Hunde und Katzen
Ansteckung des Menschen durch orale Aufnahme
Nachweisrate in Hundekot vier bis neun Prozent, bei Welpen bis 20 Prozent
Hände waschen!

Alveoläre Echinokokkose (Fuchsbandwurm, meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde, Katzen und Füchse
Ansteckung des Menschen durch orale Aufnahme
Ein bis sechs Prozent der Hunde (vor allem streunende) infiziert
regelmäßige Wurmkur ist wichtig

Zystische Echinokokkose (Hundebandwurm, meldepflichtig)
Übertragung durch Hunde und Katzen
Ansteckung des Menschen durch orale Aufnahme
Kann lebensbedrohlich sein!
regelmäßige Wurmkur ist wichtig

Toxocariasis (Spulwurm)
Übertragung durch Hunde und Katzen
Erkrankungen beim Menschen symptomlos oder wird nicht erkannt!
Fünf bis 21 Prozent der Hunde in Privathaushalten befallen
regelmäßige Wurmkur ist wichtig

D. Pilzbedingte Zoonosen 

Mikrosporie
Übertragung besonders durch Hunde und Katzen
Pilzbedingte Hautveränderung bei Hunden zu 20 bis 50 Prozent Mikrosporie
Auch bei Kindern häufig nachgewiesen
Hände waschen!

Trichophytie
Übertragung durch Hunde und viele andere Tiere
Bei 20 Prozent der erkrankten Menschen lässt sich die Übertragung durch Tiere nachweisen; sehr selten durch erkrankte Hunde
Hände waschen!