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Qualität statt Quantität im Schulhundewesen

Das Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde hat sich einheitliche Standards beim Einsatz von Mensch-Hund-Teams in Bildungseinrichtungen zum Ziel gesetzt. Ein weiterer Schritt auf dem Weg dahin war die dritte Schulhund-Konferenz im hessischen Riedstadt.

Setzt auf einheitliche Ausbildungsstandards: Lydia Agsten, Vorsitzende des Qualitätsnetzwerks Schulbegleithunde, bei der Konferenz im März 2018. Foto: Martina Windscheif

110 Teilnehmer aus sechs Bundesländern tauschten sich bei der Schulhund-Konferenz über das zentrale Thema des Netzwerks aus, das im Juli 2017 gegründet worden war: den qualifizierten Einsatz von Mensch-Hund-Teams. Lydia Agsten, die Vorsitzende des Netzwerks, sieht eine dringende Notwendigkeit in gemeinsamen Qualitätsstandards: „Schulhunde boomen“, sagte sie zu Mensch & Tier. „Die Quantität wirkt sich aber nicht positiv auf die Qualität aus.“ So sei eine übliche Praxis, dass Lehrer ihre Hunde in Schulen mitbrächten, ohne sich in hundegestützter Pädagogik fortgebildet zu haben. Die Leidtragenden in solchen Fällen seien meist die Tiere, so Agsten.

Um Abhilfe zu schaffen, setzt das Qualitätsnetzwerk auf Aufklärungsarbeit sowie auf eine Selbstverpflichtung, die unter dem Link www.schulhundweb.de/selbstverpflichtung.pdf im Internet einzusehen ist. Bereits über 400 Hundebesitzer hätten das Dokument unterschrieben, darunter alle 55 Mitglieder des Netzwerks, sagt Agsten. Die Selbstverpflichtung regelt, in welchem Umfang sich Lehrer regelmäßig fortbilden müssen, um hundegestützte Pädagogik in Schulen anbieten zu dürfen. Das Papier legt zudem Hygienestandards und Richtlinien für den Einsatz des Hundes fest. Zum Beispiel verpflichten sich die Lehrkräfte, einen Hund ausschließlich unter ständiger Aufsicht des Hundeführers einzusetzen.

Grundsätzlich dürften in der hundegestützten Pädagogik nur Tiere eingesetzt werden, die mit Methoden der positiven Verstärkung ausgebildet wurden und somit den Prager Richtlinien des internationalen Dachverbands für tiergestützte Interventionen IAHAIO entsprechen, betont Agsten. Sie geht davon aus, dass die nächste Schulhundkonferenz in zwei Jahren stattfinden wird.

Kontakt: Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V.l Lydia Agsten l info@schulbegleithunde.de l www.schulbegleithunde.de

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