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Natur erleben mit Minipony und Zwerghahn

Auf dem Freiburger Kinderbauernhof Obergrün lernen Stadtkinder typische Nutztiere wie Hühner und Schweine kennen und schätzen.

Mit dem Pony auf Tuchfühlung: Der Verein Bauernhoftiere für Stadtkinder macht das auch für Kinder möglich, die von Haus aus keinen Bezug zu Nutztieren haben. Foto: Cora Geigenbauer

Gustav zieht am meisten Aufmerksamkeit auf sich. Zumindest finden die Jungen und Mädchen der altersgemischten Freiburger Kindertagesstätte „Fang die Maus“ kaum ein Tier so faszinierend wie ihn. Nicht nur, dass sich der Zwerghahn bereitwillig von den Kindern streicheln lässt. Sie dürfen sogar seinen Kamm berühren. Kein Wunder also, dass die zweijährige Bettina am liebsten täglich den benachbarten Kinderbauernhof Obergrün besuchen würde. Neben Gustav gibt es dort Hühner, Kaninchen, Minischweine, Hunde, Schafe, Pferde, Kühe und zwei Esel zu bestaunen. Bettina pflegt jedes Tier einzeln zu begrüßen.

„Je öfter Kinder Tieren begegnen, desto selbstverständlicher gehen sie mit ihnen um“, hat Cora Geigenbauer beobachtet. Die Erzieherin und Expertin für tiergestützte Pädagogik des Kinderhauses „Fang die Maus“ hat im Jahr 2010 mit ihrer Schwester Kerstin den Verein „Bauernhoftiere für Stadtkinder“ gegründet, der den Kinderbauernhof Obergrün betreibt. Der Verein bietet Kindern im dicht besiedelten Westen Freiburgs die Möglichkeit, gerade solche Nutztiere leibhaftig zu erleben, die sie sonst allenfalls von Lebensmittelverpackungen kennen. Zwar zahlen Kooperationspartner wie Kindergärten oder Schulen feste Stundensätze an die „Bauernhoftiere für Stadtkinder“. Im Wesentlichen aber lebt der Verein von den Beiträgen seiner über 70 Mitglieder und Fördermitglieder.

„Für ein kleines Kind sind Hühner und Schweine Exoten. Entsprechend leicht lassen sie sich für diese Tiere begeistern“, erklärt Geigenbauer. Sei das Interesse der Kinder erst einmal geweckt, könne man die Jungen und Mädchen im nächsten Schritt in die Pflege der Tiere einbinden. Schon tue sich ein weites Lernfeld auf. „Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder ist gefragt. Sie lernen, die eigene Körpersprache wahrzunehmen. Auch werden soziale Kompetenzen wie Empathie gefördert“, so Geigenbauer. Grundschülern könne man zudem anhand der Erfahrungen auf dem Kinderbauernhof Themen des Naturschutzes, der Landwirtschaft oder der gesunden Ernährung vermitteln.

Ganz so weit ist die kleine Bettina zwar noch nicht. Immerhin aber lernt sie gerade, Hühnereier zu zählen und vom Hof in die Kita zu tragen – und zwar unbeschadet, wie Cora Geigenbauer berichtet: „Sie trägt jedes Ei wie einen Schatz vor der Brust.“

Kontakt: Bauernhoftiere für Stadtkinder e.V. l Cora Geigenbauer l bauernhoftiere-fuer-stadtkinder@gmx.de l www.bauernhoftiere-fuer-stadtkinder.de

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