Asino ist italienisch und heißt Esel. Diese Vierbeiner, denen eher unschöne Eigenschaften wie Sturheit und wenig Intelligenz nachgesagt werden, helfen der Heilpädagogin Bettina Kellner, Zugang zu ihren Klienten zu finden. „Ich arbeite viel mit Kindern und Jugendlichen, die keine gesunde Selbstregulation haben und ein negatives Selbstbild besitzen. Vielen fällt es aufgrund traumatischer Erfahrungen schwer, Bindungen einzugehen und aufrechtzuerhalten.“
Vor knapp 10 Jahren baute sich die 35-Jährige ihren eigenen Hof in Magersdorf (Niederösterreich) auf. Dort macht sie sich die typischen Eigenschaften von Eseln zunutze: „Wenn meine Klienten die Esel von einem Ort zum anderen führen möchten, folgen die Esel immer wieder ihrem Impuls, stehen zu bleiben und die Situation zu überprüfen. Jetzt liegt es am Klienten, sich zu gedulden und darüber nachzudenken, wie er den Esel zu einer Handlung motivieren kann.“
Geduld und Selbstregulation werden dann besprochen. Wie gelingt es, Ungeduld zu zügeln und partnerschaftlich zum Ziel zu kommen? „Der Esel hilft meinen Klienten, Gefühle und Bedürfnisse zu reflektieren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf den zwischenmenschlichen Bereich zu übertragen. Statt das Tier – oder später einen Menschen – zu etwas zu zwingen, lernen sie, dass es häufig leichter ist, sich in das Gegenüber einzufühlen und aus dieser Perspektive he-raus nach Wegen zu suchen, ihr Ziel zu erreichen. Ich ermutige die Klienten also dazu, die Welt aus der Sicht des Esels zu sehen.“
Kontakt: Asino – Tiergestützte Pädagogik mit Eseln und anderen Vierbeinern l Mag. Bettina Kellner l info@asino.or.at l www.asino.or.at