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Ziegen bringen Natur in Schulen

Graue Wohnblöcke und Industriegebiete, durch Highways voneinander getrennt. So sieht für viele Kinder in den USA das urbane Leben in Ballungsräumen aus. Um ihnen ein Stück Natur wiederzugeben, engagieren sich immer mehr Schulen mit sogenannten Farm-to-School-Programmen. Eine Studie der Universität Georgia hat nun die Effekte dieser tiergestützten Aktivitäten untersucht.

Ziegen sind gute Lehrmeister – unter anderem, wenn es um eine höfliche Kontaktaufnahme geht. © iStock/ Bilano

Wenn die Schüler nicht zum Bauernhof kommen, dann muss der Bauernhof eben zu den Schülern kommen – nach dieser Logik agieren die in den USA verbreiteten Farm-to-School-Programme. Ein Zusammenschluss von Forscherinnen aus den USA hat nun untersucht, wie Eltern den Nutzen eines tiergestützten Programms mit Ziegen beurteilen.

Durchgeführt wurde die im Fachblatt „Anthrozoös“ veröffentlichte Studie an einer Mittelschule im Südosten der USA, wo die Farm-to-School-Programme bereits große Erfolge verzeichnen konnten: Viele Einrichtungen haben Gärten, Gewächshäuser und Ställe mit Hühnern und Ziegen auf dem Schulgelände. Die Kinder übernehmen unter anderem das Füttern und kümmern sich auch in den Ferien um die Tiere.

Um Erkenntnisse zu den Effekten der tiergestützten Aktivitäten zu gewinnen, ließen die Wissenschaftlerinnen 112 Erziehungsberechtigte einen Fragebogen ausfüllen. Dabei ging es um die Einstellungen zum Programm allgemein, zu den Ziegen sowie zu den Auswirkungen der Aktivitäten auf ihre Kinder. „Grundsätzlich waren die Eltern sehr positiv gegenüber Ziegen und anderen Elementen des Farm-to-school-Programms eingestellt“, fasst die Studie zusammen.

Diese Einstellung wurde mit Fortschreiten des Programms noch verbessert: Mehr als 90 Prozent der Studienteilnehmer sagen aus, dass die Ziegen das Interesse ihrer Kinder an der Schule gesteigert haben. Auch in der Gemeinde wurde die Anwesenheit der Ziegen positiv betrachtet.

Mit den Ergebnissen der Befragung sollen nun Empfehlungen für andere Schulen entstehen. Das Ziel ist, künftig mehr Institutionen zu ähnlichen tier- und naturnahen Aktivitäten zu bewegen. Sie bieten nämlich den Wissenschaftlerinnen zufolge eine Reihe potenzieller positiver Auswirkungen auf die soziale Entwicklung und das emotionale Wohlbefinden von Kindern. Bereits der regelmäßige Kontakt zu Ziegen besitze das Potenzial, wichtige Grundkompetenzen bei Schulkindern zu stärken. Zudem sei die Bereitschaft der Kinder gewachsen, mehr Zeit im Freien zu verbringen und sich auch im Alltag mit ökologischen Fragestellungen zu befassen.

Kontakt: Odum School of Ecology | Elizabeth G. King I egking@uga.edu

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