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Einsatz von Schulhunden in Deutschland

An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde in der dortigen "Forschungsgruppe Mensch und Tier“ mittels einer Telefonbefragung die Verbreitung von Schulhunden in Deutschland untersucht.

Von besonderer Bedeutung war dabei zunächst einmal:

  • in welchen Bundesländern Schulhunde eingesetzt werden
  • welche Hunderassen von den Lehrern bevorzugt werden
  • an welchen Schularten Schulhunde eingesetzt werden
  • ob eine Genehmigung des Schulamtes vorliegt
  • wie die Hunde versichert sind
  • seit wann die Schule Schulhunde im Unterricht einsetzt
  • welche Ausbildung die Schulhunde haben
  • wie oft die Hunde anwesend sind
  • in welchen Klassenstufen sie eingesetzt werden.

Insgesamt haben sich 3 Lehrer und 24 Lehrerinnen mit  zusammen 34 Hunden an der Befragung beteiligt.

Dabei zeigt sich eine deutliche Zentrierung des Einsatzes von Schulhunden in der westlichen Hälfte Deutschlands. Am häufigsten werden Schulhunde in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eingesetzt.

Auch bei der Auswahl der Hunderassen zeigt sich eine Zentrierung auf drei Rassen, nämlich Border-Collies, Labradore und Retriever. Andere Rassen wurden nur jeweils einmal genannt.

Die Hunde finden Einsatz in den unterschiedlichsten Schulformen, wobei sich allgemeinbildende Schulen mit vierzehn Lehrern und Förderschulen mit dreizehn Lehrern die Waagehalten.

Über die Hälfte der Lehrer hat für den Schulhund eine Genehmigung vom Schulamt und über zwei Drittel eine Genehmigung entweder vom Schulamt, vom Schulleiter oder von der Stadt beziehungsweise der Gemeinde.

Über 80 Prozent der Lehrkräfte besitzt für den Schulhund neben der Haftpflichtversicherung keine zusätzliche Versicherung.

Betrachtet man den Beginn des Einsatzes der Schulhunde, so zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg von 1999 bis ins Jahr 2006.

Auch zeigt sich, dass die Hunde relativ gut ausgebildet sind. Neben dem obligatorischen Besuch einer Welpen- und Hundeschule haben ungefähr 60 Prozent der Hunde eine Ausbildung als Therapiehund, Begleithund oder sogar beides.

Bei der Dauer des Einsatzes zeigt sich, dass die Hunde tendenziell die ganze Woche oder zumindest größtenteils mit in der Schule sind. Knapp ein Drittel der Hunde sind zwar lediglich weniger als sechs Stunden an ein bis zwei Tagen im Einsatz, wobei das aber vornehmlich Schulen sind, an denen der Hund lediglich in so genannten „Hundestunden“ im Einsatz ist und keine bestimmte Klasse begleitet.

Bei den Klassenstufen, in denen der Schulhund eingesetzt wird, lässt sich keine klare Präferenz erkennen: Die Hunde werden in allen Klassenstufen von 1 bis 10 nahezu gleichmäßig eingesetzt.


Dieser Seiteninhalt wurde erstellt in Zusammenarbeit mit:

Forschungsgruppe Mensch & Tier
am Institut für sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation
Universität Rostock
August-Bebel-Str. 28
18055 Rostock
Dr. Andrea Beetz

Weitere Informationen über die Forschungsgruppe "Mensch & Tier" finden Sie hier.

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