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Hunde helfen Kindern beim Trauern

Das Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. in Bremen arbeitet seit fast drei Jahren mit einem Therapiebegleithund. Der durch Spenden finanzierte Verein hilft Kindern dabei, mit der Trauer um den Tod eines Familienmitglieds umzugehen. Darüber, wie die vierjährige Leonbergerhündin dabei helfen kann, sprach Mensch&Tier mit der Diplom-Psychologin und Halterin von Flicka, Ines Schäferjohann.

Welche Ausbildung hat Flicka?

Ich habe zusammen mit Flicka am „Münsteraner Institut für therapeutische Fortbildung und Tiergestützte Therapie“ eine zweijährige berufsbegleitende Zusatzausbildung absolviert. Mit bestandener Prüfung erhielten wir das Zertifikat zum Therapiebegleithundteam.

Wie wird Flicka eingesetzt?

Flicka kommt mit in die Kindertrauergruppen. Dort suchen sich die Kinder aus, was sie tun wollen. Immer wieder gibt es Kinder, die sich mit dem Hund zurückziehen, seine Nähe spüren wollen und ihm ihre Geheimnisse erzählen. Besonders Ältere nehmen die Gelegenheit wahr, um mit Flicka zu kuscheln oder zu weinen. Sie haben dem Hund gegenüber weniger Hemmungen ihre Gefühle zu zeigen. Außerdem geht sie mit zu Beratungsgesprächen in die Familien. Mit dem Hund ist die Atmosphäre entspannter, man kommt schneller ins Gespräch. Als drittes setze ich Flicka ganz gezielt im Einzelkontakt mit den Kindern ein. Dadurch können sie Selbstbewusstsein aufbauen, aber auch bei Frustration oder Aggression ist der Hund eine große Hilfe – eine Zeit wild herumzutollen, hilft häufig Spannungen zu lösen.

Wie reagiert Flicka auf unterschiedliche Stimmungen?

Flicka zeigt auf die verschiedenen Stimmungslagen der Kinder unterschiedliche Handlungsweisen. Bei ängstlichen Kindern ist sie zurück - haltend und vorsichtig. Bei Kindern, die raufen oder toben wollen, ist sie wilder. Auffällig ist, dass sie sofort zu weinenden Kindern geht und direkt Kontakt aufnimmt.

Was ist das Besondere an Flickas Einsatz?

Die besondere Qualität von Hunden gegenüber Menschen ist, dass sie nichts erwarten. Der Hund fordert nicht, er erzählt nichts weiter, er bewertet nicht. Außerdem müssen die Kinder Flicka ihre Gefühle nicht erklären, sie können nonverbal mit ihr kommunizieren. Sie können einfach so sein, wie sie sind. Das ist wichtig für die Kinder.

Weitere Informationen: 
www.trauernde-kinder.de

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