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Kleintier auf Probe - echtes Interesse oder vorübergehender Wunsch?

Mai 2011 Dreimal täglich füttern, regelmäßig das Gehege säubern und ganz wichtig: viel kuscheln und spielen. Wenn Kinder in den Ferien auf die Kleintiere ihrer Klassenkameraden aufpassen, hat das für alle Vorteile.

Der Freund weiß seine Tiere gut versorgt und kann beruhigt in den Urlaub fahren. Gleichzeitig erlebt der Tierbesitzer auf Probe den Alltag mit Kleintieren.

„Kinder können den Umfang an Verantwortung für die Haltung von Heimtieren und die damit verbundenen Aufgaben oft nicht überblicken“, weiß Ingrid Stephan vom Institut für soziales Lernen mit Tieren. Viele Kinder wünschen sich zwar tierische Spielkameraden, verlieren aber schnell das Interesse, wenn es um Stall ausmisten oder Füttern geht.

Das Betreuen der Meerschweinchen in der Schule oder der Kaninchen eines Freundes in den Ferien ist deshalb eine gute Idee. Eltern können so vor dem Kauf tierischer Mitbewohner herausfinden, ob der Wunsch ihres Kindes bereits wirkliches Interesse an der Haltung und Pflege tierischer Gefährten ist oder nur eine kurzfristige Angelegenheit.

„In einer solchen Testphase sollten neben der Arbeit die schönen Momente mit den Heimtieren nicht zu kurz kommen“, sagt Ingrid Stephan. „Aufgabe der Eltern ist es, den Alltag von Kind und Tieren so zu organisieren, dass er nicht nur aus Verantwortung und ‘Arbeit‘ besteht, sondern auch aus Momenten des Kennenlernens, Beobachtens und Sich-Nahe-Kommens. Die Eltern sollten Zeit zum gemeinsamen Beobachten und Streicheln der Tiere einplanen.“

Wichtig ist, dass die endgültige Entscheidung für Kleintiere, die sich nur zu zweit oder mehreren richtig wohl fühlen, immer gemeinsam getroffen wird. Die Eltern sollten sich darüber bewusst sein, dass sie die Hauptverantwortlichen für die Heimtiere sind und deshalb genauso viel Spaß an ihnen haben wie ihr Kind.

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