Die Mehrzahl der Befragten (87%) wuchs mit einem Heimtier in der Familie auf. 76% der Personen betonen sehr deutlich, dass ihnen die Heimtiere wichtig waren und dass sie viel Schönes mit ihnen erlebt hatten. Von ausgeprägt unangenehmen Erfahrungen mit Tieren berichteten nur 5%. Entsprechend klein war auch der Anteil derer, die Angst vor Tieren hatten. Jedoch bestätigten ¾ der Befragten, dass ihnen der Tod eines Tieres „sehr zugesetzt“ habe.
Der Bedeutung von Tieren in der Kindheit wurden jeweils positive bzw. negative Erfahrungen zugeordnet. Die „unangenehmen Erfahrungen“ umfassen vor allem Ängste vor Tieren und das Erleben von Vernachlässigung oder Tierquälerei. „Emotionales Erleben mit Tieren in der Kindheit“ beinhaltet schöne Einzel-Erlebnisse, familiäre Integration von Tieren und die persönliche Mensch-Tier-Beziehungserfahrung. Dieser Kategorie sind jedoch auch Schmerz und Trauer beim Verlust eines Tieres zuzuordnen.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass eine wesentliche Grunderfahrung der Mensch-Mensch- Beziehung auch auf die Mensch-Tier-Beziehung zutrifft, nämlich die enge Verbindung von Beziehungsintensität und Verlusterleben. Zugleich sei der Tod eines Tieres retrospektiv häufig ein wichtiger erster Kontakt mit Trauer, der letztlich als konstruktiv und entwicklungsförderlich zu bewerten sei.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Fritz A. Muthny
Institut für Medizinische Psychologie
Universität Münster
E-Mail: muthny@uni-muenster.de