Studien & Projekte

Forschung zu Tieren

Mit den positiven Effekten in den Beziehungen zwischen Kindern und Tieren haben sich bereits viele Wissenschaftler beschäftigt. Auch im Weiterbildungsbereich, z. B. in der Sozialpädagogik, wird diese Thematik behandelt. Hier finden Sie einige Beispiele.

„Insekten helfen Kindern, mutig zu sein“

Die freien Mitarbeiter von Elisabeth Mann leben im Wald und haben immer einen Termin frei: Insekten. Mit Kindergartenkindern aus der Stadt und ihren Erziehern macht die Sozialpädagogin, Umweltpädagogin und Fachkraft für tiergestützte Pädagogik Ausflüge in den Wald und hilft dabei, Natur zu erleben.

Mit ihren freien Mitarbeitern aus dem Wald wie diesem Käfer lässt Elisabeth Mann Kinder die Natur erkunden. Foto: Elisabeth Mann

Kinder und Insekten – wie begegnen Ihre Klienten den Tieren? 

Vor allem die kleineren Kinder sind in erster Linie neugierig. Gemeinsam gehen wir auf die Suche, wem wir im Wald begegnen. Ich erzähle Geschichten über die Tiere und so nähern wir uns mit viel Fantasie an. In der Regel finden die Kinder es faszinierend, dass diese kleinen Lebewesen der Motor unseres Ökosystems sind. Entsprechend versuchen wir die Tiere auch immer zu behandeln – mit ganz viel Achtung. Kein Insekt landet bei meinen Einsätzen in einer Becherlupe. Wir nehmen eher ein weißes Tuch mit in den Wald und beobachten die Tiere ganz genau, wenn sie darüber laufen. Viele Kinder aus der Stadt lernen die Insekten so überhaupt erst kennen und ihre Erzieher nehmen oft neue Anstöße mit, wie sie Wissen über die Lebewesen vermitteln können.  

Ruft die Begegnung mit Insekten auch Ekel hervor?

Bei kleinen Kindern ist das eigentlich nie der Fall, eher bei Klienten, die schon etwas älter sind. Das lässt in der Regel aber sehr schnell nach. Je mehr sie über die Tiere und ihre Lebensweise erfahren, desto faszinierender finden sie sie und können sich sogar mit ihnen identifizieren. So bauen wir, ähnlich wie bei Ratten, zuerst Vorurteile ab. Am Ende tut es den Kindern sehr gut, einen neuen Bezug zur Natur zu finden und Berührungsängste abzubauen. Sie fühlen sich mutig, wenn sie sich den Tieren angenähert und mehr über sie gelernt haben.   

Wie unterscheidet sich die Walderkundung mit Insekten von anderen tiergestützten pädagogischen Einsätzen?

Die Walderkundung zeigt immer wieder: Es braucht nicht viel. Die Natur als Erlebnisraum reicht völlig aus, man benötigt kaum Material. Und natürlich lässt sich die tiergestützte Pädagogik mit Insekten auch viel weniger planen als mit anderen Tieren. Jedes Mal wieder trifft man andere Tiere im Wald, auf die die Kinder sich von allein fokussieren. Und Insekten arbeiten anders als beispielsweise Hunde oder auch Ratten, sie sind nicht strukturiert oder menschenbezogen. Sie wollen keine Beziehung zum Menschen aufbauen. Auch das ist eine wichtige Botschaft, um zu lernen, die Natur zu achten und ein vorsichtiger Beobachter zu sein.

Kontakt: Elisabeth Mann l Berger Straße 448 60385 Frankfurt am Main l mail@elisabeth-mann.de