Studien & Projekte

Forschung zu Tieren

Mit den positiven Effekten in den Beziehungen zwischen Kindern und Tieren haben sich bereits viele Wissenschaftler beschäftigt. Auch im Weiterbildungsbereich, z. B. in der Sozialpädagogik, wird diese Thematik behandelt. Hier finden Sie einige Beispiele.

Kommunikation ohne Worte

Der Verein Gesundheit durch Tiere unterstützt die Kindernotaufnahme Wuppertal mit einem ausgebildeten Pädagogikbegleithund. Das Tier soll emotionale und soziale Kompetenzen bei traumatisierten Kindern fördern.

Foto: Gesundheit durch Tiere e. V.

Ina spricht nicht viel. Mit Lucia muss sie das gar nicht, denn die Hündin versteht sie auch ohne Worte. Sanft streicht sie mit ihrer Schnauze über die Hand des Kindes und lässt ein Stofftier vor Inas Füße fallen.

Lucia ist ein sogenannter Pädagogikbegleithund, der mit seiner Besitzerin Maureen das Team der Kindernotaufnahme Wuppertal unterstützt. Hier werden vorübergehend Mädchen und Jungen aufgenommen, die sich in einer akuten Notsituation befinden und in ihren Lebensräumen nicht mehr bleiben wollen oder können. Viele von ihnen haben traumatische Erfahrungen mit Gewalt oder Vernachlässigung gemacht.

„Die Anwesenheit der Tiere soll helfen, die nonverbale Kommunikation und das Sozialverhalten der Kinder zu fördern“, sagt Birgit Minow, Vorsitzende des Vereins Gesundheit durch Tiere. In dem Projekt „Kommunikation ohne Worte – Hundegestützte Pädagogik“ besucht alle 14 Tage ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins die Kindernotaufnahme mitsamt seinem vierbeinigen Begleiter, der eine spezielle Ausbildung durchlaufen hat.

In kleinen Gruppen mit bis zu vier Kindern wird der Hund vorgestellt. Die Jungen und Mädchen dürfen ihn anfassen, beobachten oder mit ihm spielen. In der Interaktion mit dem Tier sollen die sozialen und emotionalen Kompetenzen verbessert und das Vertrauen zu einem Tier aufgebaut werden.

Auch der Umgang mit Wut wird dabei trainiert. Beim Zusammensein mit dem Hund merken die Kinder schnell, dass sie mit bestimmten Gefühlsregungen bei dem Tier nicht weiterkommen, sondern sich in Geduld üben müssen. „Für die Kinder ist das eine wichtige Erfahrung, bei der sie eine wertschätzende Kommunikation lernen, die zur Gemeinschaft führt und gegenseitiges Verständnis beinhaltet“, sagt Minow. „Ein Hund eignet sich hierfür besonders gut: Er hat ein unheimliches Gespür für das Kind und kann es aus seiner traurigen Welt holen.“ Beispielsweise, indem er ein Kind ohne einen Laut anstupst und zum Spielen oder Schmusen auffordert.

Kontakt: Gesundheit durch Tiere e. V. l Birgit Minow l Am Tescher Busch 22 l 42327 Wuppertal l 0202 840 25 98 l info@gesundheit-durch-tiere.de l www.gesundheit-durch-tiere.de