Einmal in der Woche bringt Erzieherin Liane Breitinger, die eine Zusatzausbildung zur Tiergestützten Therapeutin absolviert hat, einen Mischlingsrüden mit in den Kindergarten. Mit einer Kollegin zusammen betreut sie dabei eine Gruppe von neun Kindern im Alter von fünf bis sechs Jahren. Die Kinder lernen die Bedürfnisse des Hundes (Hunger, Bewegungsdrang, Spiellaune u.a.) kennen und auf seine Zeichen (wie Schwanzwedeln, abwehrende Körperhaltung) zu achten. Gemeinsam mit den Kindern spielen die Betreuerinnen mit dem Hund, verstecken zum Beispiel Leckerlis oder lassen das Tier Futter von den Händen der Kinder nehmen. Auch taktile Erfahrungen wie Streicheln und Massieren des Hundes gehören zum Programm.
„Über den Hund lernen die Kinder den richtigen Umgang mit Tieren“, erklärt Breitinger. „Viel wichtiger aber ist, dass die Vorschüler über den Kontakt mit dem Hund Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein gewinnen.“ Die Tiergestützte Intervention fördert zudem die Konzentrationsfähigkeit, die motorische und sprachliche Entwicklung sowie die Fähigkeit zu sozialen Bindungen. „Ganz gleich, welche Bedürfnisse die einzelnen Kinder haben, der Umgang mit dem Hund stärkt die Kinder in ihren individuellen Kompetenzen und fördert sie in den Bereichen, in denen sie noch Unterstützung benötigen“, sagt Breitinger.