Studien & Projekte

Forschung zu Tieren

Mit den positiven Effekten in den Beziehungen zwischen Kindern und Tieren haben sich bereits viele Wissenschaftler beschäftigt. Auch im Weiterbildungsbereich, z. B. in der Sozialpädagogik, wird diese Thematik behandelt. Hier finden Sie einige Beispiele.

Lehrer mit Schulhunden vernetzen sich

Schulhunde sind ein Trend in deutschen Klassenzimmern. Engagierte Lehrkräfte wollen die hundegestützte Pädagogik fest im Stundenplan verankern und sogar einen Berufsverband gründen.

 

Hunderte engagierte Lehrkräfte in ganz Deutschland bringen ihre eigenen Hunde bereits mit in den Unterricht profitieren von den positiven Effekten auf ihre Schüler. Besonders in Grund- und Förderschulen sind Schulhunde beliebte Co-Pädagogen. Angesichts dieses Zulaufs haben sich im Mai 90 Lehrer auf der 2. Schulhund-Konferenz in Dortmund getroffen, um Qualitätsstandards zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen (Foto).  

„Wir möchten bei unseren Treffen wissenschaftliche Ergebnisse vermitteln und Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung in den Schulen aufzeigen“, sagt die Organisatorin Lydia Agsten. Elementar sei auch das Thema Aus- und Weiterbildung von Lehrern im Umgang mit Schülern und Hund.   Um professionelle Standards zu erreichen, haben die Teilnehmerinnen des Fachkreises Schulhunde in Kassel beschlossen, einen Berufsverband zu gründen. „Der Verband soll unsere Position stärken und Ansprechpartner beispielsweise für Schulleitungen, Gesundheitsämter oder Landesschulbehörden sein“, erklärt Agsten.  

Das Ziel: Über die offizielle Anerkennung bei Schulämtern und Ministerien sollen Weiterbildungen zur Integration von Hunden in den Schulalltag finanziert werden und die hundegestützte Pädagogik einen Platz im Stundenplan finden.  

Hunde reduzieren Stresshormone  

Das pädagogische Konzept des Schulhundes, bei dem Lehrkräfte ihren charakterlich und gesundheitlich geeigneten Hund an einem oder mehreren Vormittagen mit in den Unterricht nehmen, etabliert sich seit einem Jahrzehnt in Deutschland – mit zunehmender Tendenz. „Schon das Streicheln eines Hundes reduziert Stresshormone bei Kindern“, sagt Dr. Andrea Beetz, Autorin des Buchs „Hunde im Schulalltag“.  

„Studien zu Schulhunden haben erwiesen, dass sich in ihrer Anwesenheit aggressives Verhalten, die Integration von Außenseitern sowie Schulunlust und Schulangst verbessern.“ Feste Regeln in Bezug auf Ordnung, Hygiene und die Fürsorge für den Hund fördern sowohl das Verantwortungsbewusstsein und die Rücksichtnahme der Kinder als auch ihre Routine im Umgang mit Tieren. „Die Anwesenheit von Tieren erhöht die Motivation und fördert Entspannung und Konzentration. So verbessert sich nicht nur das Lern-, sondern auch das Sozialverhalten der Kinder“, sagt Dr. Beetz.   Dieser Effekt funktioniert nicht nur in der Schule, sondern auch zuhause: Studien haben gezeigt, dass Schulkinder ihre Hausaufgaben in der Gegenwart eines ruhigen Hundes konzentrierter erledigen.  

Tiere im Unterricht

Einer bundesweiten aktuellen Umfrage unter 291 Grund- und Förderschulen zufolge setzen drei von vier der befragten Schulen regelmäßig Tiere im Unterricht oder bei Projekten ein. Jede vierte der befragten Grund- und Förderschulen hält zu pädagogischen Zwecken sogar eigene Tiere. Den Umfrageergebnissen zufolge sind Tiere besonders häufig in Förderschulen im Einsatz – und damit in Institutionen, deren Schüler spezielle Bedürfnisse z.B. durch ADHS oder Behinderungen haben. Die befragten Schulleiter nannten vielfältige Gründe für den zunehmenden Einsatz von Tieren, unter anderem bessere Lernergebnisse durch höhere Konzentration und mehr Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme der Kinder. Am häufigsten führten die befragten Schulleiter Hunde an, aber auch Kleintiere oder Reptilien werden oft von den Lehrern für pädagogische Einsätze ausgewählt.

Weitere Informationen:
 www.schulhundweb.de