„Rabbit Rescuers“: Schulprogramm zum Kaninchenschutz

Wenig Bewegung, mangelnde Ernährung und Einsamkeit – trotz ihrer großen Beliebtheit bei Tierfreunden werden Kaninchen oft falsch gehalten. Mit dem Programm „Rabbit Rescuers“ möchte ein schottisches Forscherteam den Kaninchenschutz bei Schulkindern mithilfe von Tierrobotern bereits frühzeitig verankern.

Die schulische Bildung kann die Bindung zwischen Mensch und Tier bereits im Kindesalter fördern. Foto: Pexels/cottonbro studio

Tierwohl und Tierschutz sind leider keine klassischen Unterrichtsfächer. Dabei sollte die Entwicklung von Mitgefühl gegenüber anderen Lebewesen eine prägende Rolle in der frühkindlichen Bildung haben, meinen Wissenschaftler aus Schottland. Manche Kinder verstünden nicht, dass auch Kaninchen „empfindsame Wesen mit ganz eigenem Charakter und eigenen Bedürfnissen sind“, so das Team um die Entwicklungspsychologin Joanne Williams von der University of Edinburgh. Umso früher sich bei Kindern dafür ein Bewusstsein entwickele, umso verantwortungsbereiter zeigten sie sich auch im späteren Leben.

In Zusammenarbeit mit der Scottish Society for Prevention of Cruelty to Animals hat das Forscherteam der University of Edinburgh ein pädagogisches Konzept entwickelt, um positive Mensch-Tier-Beziehungen im Rahmen des Schulunterrichts zu fördern. Die Ergebnisse dieses Interventionsprogrammes veröffentlichten sie im wissenschaftlichen Journal „Anthrozöos“.

Über den Zeitraum von einer Woche nahmen 123 Schulkinder an fünf strukturierten Lehreinheiten zum Schutz und zum richtigen Umgang mit Kaninchen teil. Ein besonderes Highlight waren die interaktiven Einheiten mit einem Tierroboter, den sie anfassen und streicheln konnten.

Das Forscherteam zeigte sich am Ende der Intervention deutlich optimistisch: Besonders die Maßnahmen, die das lebensnahe Kaninchenmodell miteinbezogen, waren am wirksamsten bei den Schulkindern. Sie lernten schnell, dass auch Kaninchen fühlende Wesen sind, die ebenso wie ihre Mitmenschen einen respektvollen Umgang verdienen.

Kontakt: University of Edinburgh l Joanne M. Williams l Jo.Williams@ed.ac.uk