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Kynotherapie fördert Sozialverhalten behinderter Kinder

Einen Hund an der Leine führen, ihn streicheln und mit ihm Ball spielen – solche für Hundehalter alltäglichen Aktivitäten können in der Kynotherapie (hundegestützte Therapie) zu großen Fortschritten führen. Das ist das Resultat einer Fallstudie von Dr. Beata Pawlik-Popielarska an der Universität Danzig.

 

Über ein Schuljahr hinweg beobachtete die Psychologin acht körperlich und geistig behinderte Kinder mit Beeinträchtigungen wie Down-Syndrom, Autismus oder zerebraler Lähmung während ihrer wöchentlichen Therapiestunde. Zur Verhaltensbeobachtung nutzte sie eine Bewertungsskala (Scale of Observation of the Behavior of Children and Parents), die die kognitive, emotionale, soziale und motorische Entwicklung beschreibt.

Die Therapieeinheiten bestanden aus Übungen wie Ball spielen, den Hund bürsten, Geschichten erzählen oder Bilder malen. Wie die Studienergebnisse belegen, verbesserten sich neben dem Sozialverhalten der Kinder im Umgang miteinander auch ihr sprachliches Ausdrucksvermögen sowie motorische Fähigkeiten.

So lernte der Autist Pawel, 14, in der Ich-Form von sich zu sprechen. Während er beim ersten Anblick des Hundes hysterisch reagierte, döste er später gemeinsam mit dem Tier am Boden. Der gelähmten Krysia, 9, gelang es, angespornt durch das weiche Hundefell, eine Bürste zu benutzen. Nahezu alle Kinder machten Fortschritte beim Sprechen. Rafal, 14, sprach mit „Trapper“, dem Namen eines Hundes, sein erstes Wort.

Das Fazit der Studienleiterin: Weiteres Training mit Hunden könnte den Zustand der Patienten noch verbessern. Eine Vergrößerung der Stichprobe sowie die Berücksichtigung einer Kontrollgruppe wäre wünschenswert.

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