Dazu führte sie mit Vorschülern im Alter von 3 bis 5 Jahren Gedächtnisübungen durch. Den Kindern wurde in Einzelexperimenten jeweils eine Geschichte erzählt, in der zehn verschiedene Objekte, die den Kindern gezeigt wurden, für eine Reise benötigt würden. Anschließend sollten die Kinder die Gegenstände wiedererkennen und in einen Koffer packen. Dazu wurden ihnen jeweils ein richtiges Objekt (z. B. blauer Ball) und eines zur Ablenkung (z. B. gelber Ball) gezeigt. Das Experiment wurde unter Anwesenheit eines echten Hundes, eines Stoffhundes und eines männlichen Studenten durchgeführt und zur Auswertung auf Video aufgenommen. Dabei wurde nicht nur darauf geachtet, inwieweit die Kinder die richtigen Gegenstände auswählten, sondern auch, ob Instruktionen zur Bewältigung der Aufgabe (z. B. „Nimm eines von diesen Objekten“) nötig waren.
Die Auswertung ergab, dass die Gedächtnisleistung unter allen drei Bedingungen gleich gut war. Allerdings unterschieden sich die Ergebnisse hinsichtlich der Anzahl der Hinweise, die bei der Übung benötigt wurden. Die wenigsten Hilfestellungen wurden bei der Anwesenheit des echten Hundes benötigt, die meisten bei der Anwesenheit des Studenten. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass die Anwesenheit eines Hundes bei der Bewältigung kognitiver Aufgaben nicht ablenkend wirkt, sondern Kinder die Übungen konzentriert durchführen. Ein wichtiges Argument dafür, Hunde auch verstärkt in pädagogischen Umfeldern einzusetzen.
Weitere Informationen:
Nancy R. Gee, State University of New York, USA
Anthrozoös 2/2010, S. 173-184